Ermutigender Rückblick auf meine beiden ersten Reisen in diesem Jahr

Ich blicke mit Freude zurück auf die Pommernreise (5.-11.5.19). Ich bin froh, diese nicht abgesagt zu haben. 7 Teilnehmer*innen hatten sich eingefunden. Trotz kühler Temperaturen war die Stimmung stets gut in einer duften Gruppe. Abends wärmten wir uns rund um den Kaminofen, vertrauensvolle Gespräche entwickelten sich.

Die Mischung zwischen Inputs zur Geschichte und Gegenwart Polens sowie zum deutsch-polnischen Verhältnis und das Zusammenkommen mit Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten wurde wieder sehr gut angenommen. Die kleine Gruppe ermöglichte es, dass wir uns mehrfach am Küchentisch unserer Gastgeber versammelten und authentische Einblicke in ihren Alltag gewannen. Auch der Bürgermeister aus der Kleinstadt Zlocieniec nahm sich wieder gut eine Stunde Zeit, um uns seine moderne, teilhabe-orientierte Kommunalpolitik (mit Bürgerhaushalt und viel Transparenz) vorzustellen. Wahrscheinlich werde ich im nächsten Jahr wieder eine Radreise durch die Pommersche Seenplatte anbieten.

Gerade zurück gekommen bin ich von einer Studienreise in die Ostslowakei (25.-30.5.19) Erstmals hatte mich eine Gruppe von ehemals Sozialarbeit Studierender „gebucht“. Ursprünglich wollten sie nach Bratislava, ich brachte Ihnen näher, Kosice und das Romathema auszuwählen. Zwei Tage weilten wir in dem ersten ökologischen Hotel der Slowakei in Kosice und lernten die bunte Geschichte der Stadt kennen. Über die aktuellen Entwicklungen im Land führte uns der Buchautor (Slowakei – Der mühsame Weg nach Westen) und Verleger (mediashop.at) Hannes Hofbauer ein. Er war gemeinsam mit der Wirtschaftshistorikerin Andrea Komlossy aus Wien anreist. Die Situation der Sozialarbeit lernten wir im Rahmen eines Besuches in der Fakultät für Sozialarbeit der Universität Kosice kennen.

Anschließend ging es in ein ehemaliges Sanatorium in Herlany, 30 km östlich von Kosice gelegen. Hier befanden wir uns in unmittelbarer Nähe zu Siedlungen, wo viele Slowak*innen mit Romno-Hintergrund leben. Es war für mich sehr bereichernd, gemeinsam mit meinem Leitungskollegen Julius Pecha, in der Gemeinwesenarbeit erfahrene Kolleg*innen die entstandenen Projekte aus unserem YEPP-Projekt (Näheres hierzu unter: yeppeurope.org) anzuschauen und zu diskutieren. Julius gab uns mit mehreren Inputs einen einmaligen Einblick in die Situation, Geschichte und Kultur der Roma in der Ostslowakei. Ein Höhepunkt war der Besuch bei einer Romni-Bürgermeisterin. Sie führte uns ein, wie schwierig es ist, Bürger mit Romno-Hintergund in ein Dorf zu inkludieren, in dem eine Minderheit von Nicht-Roma alles versucht, sie zu diskriminieren. Es geht dabei – wie so oft in der Geschichte der Roma – um die Verweigerung Land erwerben zu können.

Ich würde mich freuen, wenn sich zukünftig wieder eine Gruppe meldet, die an den Themen Inklusion, Gemeinwesenarbeit interessiert ist; und sich nicht scheut, sich dem Thema der am meist diskriminierten Gruppe in Europa, den Roma, zu befassen. Ausschreiben werde ich die Reise nicht individuell, da sie kaum nachgefragt wird.

Thomas Handrich, Juni 2019

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