
Motivation & Methodik
Seit knapp 30 Jahren ist die Politische Bildung mein Arbeitsschwerpunkt. Bildung ist für mich der Schlüssel zur Verwirklichung individueller Lebensziele und zur Mitbestimmung in der Gesellschaft. Demokratie bleibt hohl, elitär und entwickelt sich zurück, wenn der Anspruch auf die Herausbildung einer eigenständigen Urteilskraft für Alle aufgegeben wird. Ich will die Menschen, die ich erreiche, dabei unterstützen, sich ein eigenes Urteil in den Seminarthemen zu bilden.
Ich mag es gerne „bunt“ bei meinen Seminaren, Fortbildungen oder Politischen Radtouren. Das bedeutet:
• Ich möchte den generationenübergreifenden Erfahrungsaustausch fördern
• Ich bevorzuge eine Zusammensetzung von TeilnehmerInnen aus verschiedenen Ecken unserer Gesellschaft, die verschiedene politische Grundpositionen mitbringen
• Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis
• Eine Programmgestaltung, die Körper, Geist und Seele gleichermaßen anspricht
• Eine wohltuende Mischung zwischen Fakten, Diskussion, Kultur und Entspannung
• Ich berücksichtige gerne individuelle Interessen bei der Programmgestaltung
Bei Wochenseminaren/Reisen ist es mir ein besonderes Anliegen, die Gruppe auch als soziale Gemeinschaft reifen zu lassen. Die Erfahrung von gelebter Gemeinschaft, die in der Lage ist, auch Konflikte zu lösen, ist für mich – in einer sich mehr und mehr verkapselnden Gesellschaft – ein wichtiges Bildungsziel.
Ein Stück Solidarität sind auch meine gestaffelten TeilnehmerInnenbeiträge. Geldknappheit soll kein Ausschlusskriterium sein
Berufliche Sozialisation
Die siebziger Jahre im abgelaufenen Jahrhundert
In Ludwigshafen/Rhein aufgewachsen, habe ich als Kind eines Hilfsarbeiters gelernt, unsere Gesellschaft „von unten“ her zu beobachten und weiß, wie schwierig es ist, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zu entwickeln.
Die achtziger Jahre
Die 80iger Jahre waren für mich die Lern- und Lehrjahre: Zunächst studierte ich an der Universität Tübingen Geographie und dann in Berlin am Otto Suhr Institut Politikwissenschaften. In dieser Zeit bilden sich auch die drei Schwerpunkte heraus, die mein späteres berufliches Leben prägen sollten:
Die Entdeckung der Politischen Bildung an der Universität im Rahmen eines Seminars zu „Theorie und Praxis der Politischen Jugendbildung“, dann als Praktikant und später Freiberufler in der ehemaligen Internationalen Jugendbildungsstätte Jagdschloss Glienicke (IJGD) des Berliner Senates und beim Berliner Arbeitskreis für politische Bildung (bapob).
Die Entdeckung des östlichen Teiles von Mitteleuropa zunächst durch eine Radreise im Jahre 1981, die mich durch die damalige Tschechoslowakei nach Polen führte, dann folgte 1984 ein Auslandsstudium in Polen und die Leitung mehrerer Begegnungsprogramme zwischen Deutschen und Polen und Ungarn in den Jahren danach.
Nachdenken über eine zukunftsfähige Gesellschaft jenseits von Neoliberalismus und Realsozialismus: Unter anderem habe ich – im Jahre des Zusammenbruchs des Realen Sozialismus 1989 – meine Diplomarbeit über die notwendige Entfremdung des Realsozialismus von kommunistischen Vorstellungen geschrieben. Inspiriert hierzu hat mich der polnische linke Vordenker Adam Schaff.
Die neunziger Jahre
In den neunziger Jahren machte ich meine ersten längeren beruflichen Erfahrungen als Referent für deutsch-polnischen Austausch in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Jagdschloss Glienicke, als Initiator der ersten Multiplikatorentreffen des neu entstandenen Deutsch-Polnischen-Jugendwerkes und dann, für 11 Jahre, als Referent für Mittel-, Ost- und Südosteuropa in der Heinrich Böll Stiftung.
Das erste Jahrzehnt im 21. Jahrhunderts bis 2020
Zunächst konzentrierte ich mich bei der Heinrich Böll Stiftung auf die Unterstützung nicht-nationalistischer, demokratischer Initiativen in Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro und dem Kosovo im Rahmen des Stabilitätspakt für Südosteuropa, koordinierte den Auf- und Ausbau von Büros der Böll Stiftung in Sarajevo, Zagreb und Belgrad. Im weiteren Verlauf war ich auch verantwortlich für die Arbeit der Stiftung in Russland, dem Südlichen Kaukasus und der Ukraine. Zeitweilig war ich auch Leiter des Europareferates der Stiftung.
Ende des Jahres 2005 wechselte ich – aus eigener Entscheidung – in die Selbstständigkeit. Weniger leitendes Management und mehr unmittelbare politische Bildungsarbeit waren mein Ziel. Seit einigen Jahren konzipiere und leite ich Sommerschulen für Young Leaders aus dem NGO-Bereich in Belarus (in 2012 auch für Young Leaders aus Russland).
Ich berate die Böll-Stiftung und andere Träger bei der Entwicklung von neuen Programmen u.a. in Polen, Belarus und im Südlichem Kaukasus.
Neu entdeckt habe ich für mich die Potentiale für eine umfassende Demokratisierung durch systematische Unterstützung lokaler Gemeinwesenarbeit. Im Auftrag der Internationalen Akademie an der Freien Universität (INA) unterstütze ich im Rahmen des Youth Empowerment Partnership Programmes (YEPP) die Entwicklung neuer Programmstandorte in Mittel- Südost- und Osteuropa. Einen erfolgreichen Standort gibt es mittlerweile in Görlitz/Zgorzelec und in der Ostslowakei, in der Nähe von Kosice, in mehrheitlich von Roma bewohnten Dörfern.
Ebenfalls neu entdeckt habe ich in den letzten Jahren für mich das Format politische Radreisen (politische-radreisen.de). Als begeisterter Radler, Geograph und an politisch-historischen Fragen interessierter Mensch biete ich seit nunmehr 10 Jahren Politisches Radreisen im In- und Ausland an.
In den letzten Jahren (2017-2020) vertiefte und dokumentierte ich meine Bildungs- und Beratungsaktivitäten durch Publikationen.