Die Reise hat bei vielen Teilnehmer einen tiefen Eindruck hinterlassen und sie animiert umfangreichere Texte zu verfassen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
Ronald Pabst, Elend, unbeschreibbar?
An der Radtour nahmen auch einige Journalistinnen und Journalisten teil, die begleitend oder rückblickend ihre Eindrücke schilderten.
Paul Hockenos, ein sehr angenehmer Zeitgenosse und Mitradler auf unserer Slowakeireise hinterfragt in einem in der Taz erschienenen Artikel sich und seine Zunft selbst: Wie über Roma schreiben, ohne Vorurteile zu verstärken?
“Als ich neulich Roma-Dörfer in der Ostslowakei besuchen wollte, war mir schon vor Beginn der Reise fast klar, dass es unmöglich sein würde, über Roma in Mitteleuropa zu schreiben. Jetzt, nach meiner Rückkehr, bin ich mir sicher: Es ist unmöglich.”
Es geht nicht, aber er schreibt doch… lesenswert und nachdenkenswert!
Paul Hockenos, Roma, aber glücklich (taz 11. 6. 2012)
Im Dezember 2012 veröffentlichte die taz einen weiteren Artikel zu unserer Tour, unter dem provokativen Titel: Aufgeklärter Armutsporno? – Mit dem Rad in ein Roma-Slum.
Paul Hockenos, Aufgeklärter Armutsporno? – Mit dem Rad in ein Roma-Slum. (taz 9. 12. 2012)
Hierzu eine Stellungnahme meinerseits!
Über die Radtour und ihr Anliegen berichtete die taz bereits im Vorfeld in einem interessanten Artikel vom 18/19.2.2012:
Kristína Magdolenová und Jarmila Vaňová, Dorthin, wo alle wegziehen ( 18/19.2.2012)
Ein weiterer Teilnehmer, Eberhard Schmalzried, hat seine Erlebnisse während der Fahrt in Bild und Wort in einem eindrucksvollen 28-seitigen Bericht zusammengefasst. Hier zunächst ein kurzer Auszug:
„Den Jugendklub YEPP in den Dörfern Kecerovce und Boliarov besuchen ungefähr zwanzig Mitglieder, ausschließlich Roma-Jugendliche. Als strenge Clubregeln gelten: Nicht rauchen! Kein Alkohol! Nicht verlieben! Anderen nicht dazwischen reden, sondern ausreden lassen! Was im Club besprochen wird, bleibt intern! Erwachsene haben keinen Zutritt!
Jugendliche, die nicht Roma sind, sind im Club zwar willkommen, sie zeigen sich aber so gut wie nie. Einmal fand ein Fußballspiel statt, bei dem in beiden Mannschaften sowohl Roma wie Nicht-Roma mitspielten, danach gab es aber keine weiteren Treffen.“
„An einem anderen Brunnen im Oberdorf treffen wir den Bürgermeister. Er ist ein Roma und erzählt von den Schwierigkeiten beim Brunnenbau. Der ist fünfundzwanzig Meter tief, das Wasser muss vor dem Trinken abgekocht werden, Wasserleitungen sind zu teuer, ebenso Leitungen für Frischwasser oder Kanäle für Abwasser.“
Den gesamten Bericht findet Ihr hier als pdf:
Eberhard Schmalzried, Besuch bei den Roma in der Ost-Slowakei