Bei unserer wunderbaren Pfalzreise im vergangenen Jahr haben wir uns nach Bad Bergzabern begeben und Zeugnisse der Bergzaberner Republik aufgespürt. Empfangen wurden wir im Innenhof des Schlosses von Verbandsgemeindebürgermeister Hermann Bohrer und Stadtbürgermeister Hermann Augsburger. Im Museum haben wir Vieles über die Stadtgeschichte und damit auch die Revolution im südpfälzischen Städtchen erfahren. Am Abend des ersten Tages durften wir in unserer Unterkunft auf dem Haftelhof den deutschen Mundartautor und -liedermacher Volker Gallé begrüßen, der uns mit seinen unterhaltsamen und tiefsinnigen Liedern und Versen beglückte.
Am zweiten Tag unserer Pfalzreise ging es um das deutsch-französische Grenzerfahrungen damals und heute. Bei unserer ersten Station wurden wir vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsident a.D. Kurt Beck in seiner Heimatgemeinde empfangen. Er berichtete auf dem Friedhof von Steinfeld von Barbara Labbé, die sich 1849 wagemutig für die Unversehrtheit ihres königstreuen Heimatdorfes eingesetzt hat. Einen Bericht hierzu findet sich hier: www.soziale-verteidigung.de/fileadmin/dokumente/rundbriefe/Rundbrief-4-2019-WEB.pdf Am Nachmittag ging es in die deutsch-französischen Orte Scheibenhard(t) und französischen Orte Seebach bzw. Hunspach, um von den Ortsbürgermeistern und BürgerInnnen etwas über das deutsch-französische Zusammenleben an der Grenze in Erfahrungen zu bringen. Am Abend fand ein Exklusivkonzert mit dem Hoffmann-Hammer-Trio aus Neupotz statt, die mit handgemachter Musik und harmonischen Gesang, gepaart mit Pfälzer Mundart und Lyrik für heitere Stunden und nachdenkliche Eindrücke sorgten.
Am dritten Tag ging es in das benachbarte Wissembourg, um uns zusammen mit Hans Raab die martialische Denkmalkultur nach dem deutsch-französischen Krieg auf dem Geisberg näher anzuschauen. Am Nachmittag vertieften wir diese Eindrücke im Rahmen eines Vortrags zur deutschen und französischen Denkmalkultur von Klaus Becker. Am Kaminabend trug Christoph Wuttke vor, welche Bedeutung der Code Napoleon auf die deutsche Rechtsprechung und Justiz bis heute hatte. Am darauffolgenden vierten Tag war der Wechsel der Unterkunft angesagt, verbunden mit einer historischen Stadtbesichtigung in Landau und einem Besuch in der Kulturscheine von Helmut Seebach in Queichhambach. Am Abend erreichten wir unsere zweite Unterkunft im Elmsteiner Tal: Das Naturfreundehaus.
Am fünften Tag standen zwei Programmoptionen auf dem Plan: Eine Gruppe fuhr nach Ludwigshafen, um dort über die Gentrifizierung, den Integrationsbedarf und soziale Brennpunkte in der heutigen Zeit als soziale und politische Herausforderungen etwas in Erfahrung zu bringen. Es folgte darüber hinaus ein äußerst interessanter Einblick in das Wirken von dem Philosophen Ernst Bloch, hier in seiner Heimatstadt. Die zweite Gruppe besuchte die Dauerausstellung zur deutschen Demokratiegeschichte auf dem Hambacher Schloss und rundete diesen Tag mit einem Besuch Neustadts an der Weinstraße ab. Am späten Nachmittag wurden sich über die unterschiedlichen Erfahrungen ausgetauscht. Es folgte ein gemeinsamer Grillabend.
Am letzten vollen Tag der Pfalzreise wurden mittels geeigneten Gruppenmethoden die Einblicke und Eindrücke der Reise zusammengetragen und in den Gesamtkontext gestellt. Am Nachmittag bestand die Möglichkeit für einen weiteren Radausflug, den Besuch des Museums Samenklenge oder einen Schmiedekurs. Wir nutzten zudem noch die Gelegenheit, um dem Konzert der Anonymen Giddarischden in Elmstein beizuwohnen. Am Abschlussabend folgte ein weiteres Konzerthighlight der Jubiläumstour mit Bernd Köhler und seinem elektronischen Weltorchester. Am darauffolgenden Sonntag stand Abschied und Abreise auf dem Plan – herzlichen Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer!