ASK (Aachner Sozialkonvent, KATHO NRW Aachen)
Slowakei Reise mit Thomas Handrich
T. Handrich hat den ASK – ein Zusammenschluss ehemaliger StudentInnen der Sozialen Arbeit – im Mai 2019 bei einer politischen Exkursion in die Slowakei begleitet. Thema der Exkursion:„Die wechselvolle Vergangenheit der Slowakei, insbesondere die schwierige Situation der dort lebenden Roma in der Ostslowakei“.
Für uns als Reisegruppe war bis dahin die Slowakei ein weitgehend „unbeschriebenes Blatt“; wir hatten bis dahin wenig Wissen über die politische Entwicklung Osteuropas, ihre Vergangenheit und die jüngsten Entwicklungsschritte als Mitgliedsland der EU. Thomas Handrich hat uns einerseits mit seinen ReferentInnen ein profundes theoretisches Wissen vermittelt. Andererseits hat er uns auch durch zahlreiche Begegnungen mit HochschullehrerInnen, mit engagierten EinwohnerInnen in den Dörfern, in denen Roma- Gruppen leben, ermöglicht, uns ein eigenständiges Bild über die Lebenssituation in der Slowakei und vor allem der Roma zu machen.
Es war eine spannende Reise mit viel Diskussionen, mit zahlreichen Auseinandersetzungen über sozialpolitische Themen sowie tiefen Emotionen und bewegenden Eindrücken über die Lebenssituation und die weit verbreitete Armut der dort lebenden Roma.
Besonders erwähnen möchten wir die persönlichen Begegnungen direkt vor Ort: mit Julius P, einem engagierten Gemeinwesenarbeiter (selbst Roma), mit den MitarbeiterInnen des Vereins „Für ein besseres Leben“, mit einer Roma-Bürgermeisterin…
Für uns war es nur schwer vorstellbar, dass in einem EU-Land solch krasse Formen der Armut herrschen können. Die soziale Ungleichheit, die im Zusammenleben der Bevölkerungsgruppen Roma und Nicht-Roma in den kleinen Dörfern herrscht, hat uns sehr betroffen gemacht.
Die Projekte der Gemeinwesenarbeit vermittelten uns den mühsamen Weg der Hilfe zur Selbsthilfe, die von einigen sehr engagierten Menschen getragen werden; ein mühsamer Weg der kleinen Schritte, aber ein Weg aus der Armut heraus und darum bemüht, die Gewinnung der Selbstachtung der Roma und ihre Menschenwürde zu erhalten. Unsere Kernfragen waren immer: wie können die Roma ihre eigene Identität bewahren und wie kann ein eigener Weg für sie aussehen ohne dass sie sich (ausschließlich) an die Nicht-Roma und die westlichen Regeln und Werte anpassen müssen? Wie kann es gelingen, die jahrhundertelange Demütigung der Roma zu überwinden und wie kann man menschliche Begegnungen mit Nicht-Roma und Roma ermöglichen?
Unsere gemeinsamen Begegnungen jedenfalls gingen uns ans Herz.
Ingrid Schwarz und Wolfgang Mohn